MITTEN AUS DEM LAND DER SONNE

Mit seinen über 2.000 Sonnenstunden im Jahr ist das Burgenland das wärmste Bundesland Österreichs und wird “das Land der Sonne” genannt. In diesem einzigartigen Klima wachsen und entstehen u.a. Österreichs beste Rotweine.

Neckenmarkt ist eine der bekanntesten Rotweingemeinden inmitten des Blaufränkischlandes (Mittelburgenland). Basis der guten Weine bilden die schweren Lehmböden, die harmonisch ausgewogene und einzigartige Weine hervorbringen.

RIED HOCHBERG

Steil, direkt an der Grenze zu Ungarn und für das Burgenland schon 450 Meter “hoch” über dem Meeresspiegel liegt der Ried Hochberg. Karg ist er, der Boden, Glimmerschiefer zieht sich durch den Berg. Das nahe Ödenburger Gebirge schirmt kalte Luft ab und sorgt für ein warmes Mikroklima.

Die Weine vom Hochberg – vorwiegend Blaufränkisch – sind nobel, fein und würzig. Die kräftig roten Trauben sind fruchtig und die Basis für einzigartige Weine, die Weinliebhaber oft als “Poesie in Flaschen” bezeichnen und lieben.

RIED BERGLEITEN

Geschichtsträchtig ist er, der Ried Bergleiten. Er kennt dunkle Geheimnisse aus dem Mittelalter und Erlebnisse aus dem ersten Weltkrieg. Sein Ursprung liegt im Meer – der Muschelkalk, Sand und Kalkfels erzählen noch heute von der Urzeit. Umgeben ist die Lage von einem Wald aus Föhren, welche Wind und Wetterkapriolen von den Trauben fernhalten. Ein kleiner Südhang schließt das Plateau ab.

Die Trauben lieben auch diesen Ried, würzig und fruchtig reifen sie heran, gut behütet und mit einem Geschmack, der sich als Erlebnis und “WOW” in den Weinen widerspiegelt.

RIED HUSSY

Ein Hochplateau auf 350 Metern Seehöhe im Nordwesten Neckenmarkts. Hussy nennt man diesen Ried, was wohl auf die ungarischen Wurzeln des Burgenlandes zurückzuführen ist.

Umringt von einem Fichtenwald, dessen kühleres Klima sich mit der warmen Luft des Plateau-Kalkgesteins vermengt. Das Resultat ist ein Wechselklima, in dem wieder ganz eigene Weine mit großem Potential heranreifen.  So schmeckt man beispielsweise hier auch Nuancen aus dem Burgund.

RIED GFANGER

Alt und weise, geduldig und prachtvoll. Das ist der Ried Gfanger, in dem einige der ältesten Weinstöcke des Guts wachsen. Schwerer Tonboden eines ehemaligen Vulkans, durchzogen von Basalten – ein Traum nicht nur für Geologen. Diese meinen, der Ried wurde gezeichnet durch einen reißenden Fluss, der vor 30.000 Jahren hier seine wilden Bahnen zog.

Vielleicht entstehen gerade deshalb hier Jahr für Jahr Weine mit gestümer Noblesse und einzigartigem Geschmack. Das kühlere Klima dieser Lage ermöglicht eine langsame Reife der Trauben. Darum bildet die Handlese am Gfanger den Abschluss des Blaufränkisch-Erntejahres.

RIED KRONBERG

So einzigartig wie die anderen Rieden ist auch der Kronberg. Hier dominieren Lehm und Lössböden, die sich den Hang teilen. In seiner Mitte verläuft eine Kalkader, welche für Abwechslung im Bodenspiel sorgt.

Das Mikroklima ist auch hier bestimmend für die Reife der Trauben, aus denen Jahr für Jahr edle Weine entstehen, die mit Fruchtspiel, fast “royaler Noblesse” und Bodenständigkeit beeindrucken.

WEIN UND KULTUR SEIT JAHRTAUSENDEN

Die Kultur der Weinrebe lässt sich in der Geschichte Neckenmarkts bis in die Keltenzeit zurückverfolgen. Vor allem zur Zeit der Römer, in der damaligen Provinz „Pannonien“, hatte die Weinwirtschaft aufgrund der günstigen Lage direkt neben der Römerstraße große Bedeutung.

Zur Zeit der Völkerwanderung wurde der Weinbau stark vernachlässigt, wiederentdeckt wurde er wieder im Hochmittelalter. Im 14. Jahrhundert wurden auf 250 Hektar Weingärten rund 70.000 Liter Wein geerntet, der zu 50 Prozent vorwiegend in die Länder Böhmen, Mähren und Schlesien geliefert wurde.

VON WILDEN JAHRHUNDERTEN
INS RUHIGE HEUTE

Zur Zeit der Türkenkriege (16./17. Jhdt.) wurden die Weinbauflächen abermals vernachlässigt und verwüstet. Erst danach erholten sich die Weinkulturen infolge intensiver Veredelungs- und Züchtungsbemühungen. In der Folge werden erstmals in der Geschichte einzelne Weinsorten wie „Allenth“, „Salur“ und „Olanth“ erwähnt, wobei der Rotwein dominierte. Wohl von größter Bedeutung für die Geschichte des Neckenmarkter Weinbaues ist eine Eintragung des Jahres 1639 im „Inventarium Vinorum“, in dem es heißt, dass in Neckenmarkt im Jahr 1637 achteinhalb Eimer (433 Liter) Außbruch (Ausbruch) geerntet wurden. Der langjährige Durchschnittsertrag der Ernte lag damals bei höchstens 2000 Liter pro Hektar; das ist rund ein Viertel der heutigen Hektarerträge.

Mit Ende des 18. Jhdt. begann man mit der Züchtung neuer Rebsorten in den Rebschulen Eisenstadt und Ödenburg. Erst die Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts und die dadurch bedingte Veredelung auf reblausimmune Unterlagsreben brachten den endgültigen Durchbruch der Weißweinsorten „Grünveltliner“, „Traminer“ und „Riesling“.

Die von den genannten Rebschulen geführten Rotweinsorten „Blauer Frankentaler“ (Blaufränkisch) und „Schwarzedler Burgunder“ hingegen fanden schon vor Mitte des 19. Jhdts. in Neckenmarkt Verbreitung.

Seither hat sich der „Blaufränkische“ zur führenden Rotweinmarke Österreichs entwickelt. Dem Blaufränkischen zur Seite stehen heute Zweigelt, St. Laurent, Syrah, Merlot und Cabernet Sauvignon genauso wie Pinot Noir.

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